Peter Rachow vom Tierheim Wilhelmshaven

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Foto: Larissa Strangmann

Ehrenamtliche Arbeit macht glücklich, weil . . . „man damit Teil eines Ganzen wird“

Peter Rachow fand es schon ganz gut, in Rente zu gehen. Doch schon nach kurzer Zeit hat es den heute 71-Jährigen Marketingmann wieder in den Fingern gekitzelt. Und so wurde schnell klar: eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung muss her. Tiere hatte er eigentlich immer. Also machten sich das Ehepaar Rachow auf den Weg zum Tierheim. Der Weg war genau der Richtige für sie.

Im Tierheim Wilhelmshaven bringt sich jeder nach Wissen und Fähigkeiten ein. So wie er oder sie kann. Viele gemeinnützige Organisationen können überhaupt nur dank ehrenamtlicher Mitarbeiter existieren, beim Tierheim ist es auch so! „Besonders imponiert hat mir ein Zitat von John F. Kennedy: ‚Frage nicht, was dein Land für dich tun kann. Frage, was du für dein Land tun kannst.'“ Es tut gut, selbst etwas zu tun. „Unsere Hunde, Katzen und anderen Bewohner fragen dich nicht, was du gelernt hast, was du sonst beruflich machst oder ob du im Vorstand sitzt.“

Vor rund 11 Jahren sind der Hesse und seine Ehefrau Gabriele an die Nordsee gezogen, um hier ihren gemeinsamen Ruhestand zu verbringen. „Leben zwischen Wald und Meer“, umschreibt er es.

Peter Rachow ist verantwortlich für alle Baumaßnahmen und Ansprechpartner für alle Ehrenamtlichen, doch im Tierheim werden dann auch mal die Gummistiefel angezogen. Helfende Hände werden an jeder Ecke gebraucht. „Hier packt jeder überall mit an, anders wäre die Arbeit gar nicht zu schaffen. Unsere Tiere müssen jeden Tag versorgt werden, ein Tierheim ist ein ‚7 Tage Betrieb‘.“ Jeder Tag ist anders und jedes Tier hat seinen eigenen Charakter. Auch Dickköpfe und Problemtiere haben ein Recht auf eine artgerechte Versorgung. „Kleinere Blessuren bleiben nicht aus“, so Rachow. Erst vor kurzem knappste ihm ein Hund beim Spielen in den Finger. „Passiert“, sagt er trocken, kann sich dabei aber ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen.

Manches geht aber auch an Rachow nicht spurlos vorbei. Unüberlegtes Anschaffen von Tieren oder das Abgeben von Tieren, die sich zum Teil seit Jahren in den Familien befinden, manchmal nur, weil die Tierarztrechnung zu hoch ist… all das stimmt ihn sehr nachdenklich. „Da hilft nur eine positive Grundeinstellung“, so Peter Rachow. Aber oft finden die Tiere ja auch ein neues Zuhause. Und das macht dann sehr, sehr glücklich.

Boris Krones

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